ERIK LYRIK
Jeden Tag ein Gedicht
www.eriklyrik.de
Erik Ritter
am
19. Januar 2024

Schweigen des Winters

Am neunzehnten Tag des Januars,
wenn der Winter hält das Land im Bann,
liegt eine Stille über Stadt und Feld,
ein Schweigen, tief und unerzählt.

Der Himmel, weit und bleifarben schwer,
birgt Geheimnisse, fern und mehr.
Kein Vogel singt, kein Blatt bewegt sich,
in dieser Stunde, starr und für sich.

Die Bäume stehen wie Wächter da,
in Reihen, schweigend, Jahr für Jahr.
Ihre Äste, nackt und bloß,
zeichnen Schatten, groß und groß.

Die Kälte kriecht in jede Ritze,
in Herzen, Träume, in alle Sitze.
Doch in dieser Stille, so tief und echt,
liegt eine Wahrheit, leise, nicht schlecht.

Dass nach dem Schweigen, nach der Ruh‘,
das Leben kehrt zurück im Nu.
Dass nach dem Winter, kalt und lang,
folgt ein Frühling mit Gesang.