ERIK LYRIK
Jeden Tag ein Gedicht
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Erik Ritter
am
24. Mai 2024

Die letzte Ode an den Herbst

Schüchtern tanzt das Laub, im Wind es spielt,
In tiefer Mitternacht wenn niemand sieht.
Die Flauminessel streift des Sommers Kleid,
Wirft Leben ab und hüpft in Winters Leid.

Ein Schleier aus dem Tau, der Morgen wacht,
Kuss lieblich fest vom Tag zur stillen Nacht.
Die Erde, müde, atmet letzter Glut,
Es haucht das Leben sachte – ist es gut?

Die Äpfel, karg und rot von Frost geküsst,
Verlassen sanft den Baum, der sie geliebt.
Die Weinrebe, sie schweigt und lässt sie ziehn,
Mit tränenreicher Wange tief von inn’n.

So ist der Herbst, voll Melancholie,
Eine Ode singt er, hört’s wer, voller tiefer Poesie.
Mit letzter fieberhafter Lebenslust,
Verabschiedet sich das Jahr, findet seine Ruh in Winters Brust.

Wir lauschen seiner leisen weisen Weise,
Spielen mit dem Laub noch kurze Reise.
Und sind bereit, den kalten Atem zu empfangen,
Die letzte Ode an den Herbst, in unseren Herzen längst gefangen.

Frage: Wie verabschiedest Du den Herbst?