ERIK LYRIK
Jeden Tag ein Gedicht
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Erik Ritter
am
11. Juli 2024

Der Atem des Meeres

Unter dem blau getünchten Himmelszelt,
Rauschet das Wasser, zügellos und frei,
Wie in der handgehaltenen Weltenkarte,
Gibt uns das Meer den Atem, tief und weit.

Wellen rauschen, begraben in sich Geschichten,
Gischtgekrönt, in ihrem wilden Tanz,
In der Ferne, wo Himmel und Meer sich küssten,
Dort wird der Horizont zur Balance.

Die Sonne taucht, lässt Goldpfade zurück,
Im Spiegel des Wassers, ein flirrendes Glück,
Das Meer atmet aus, verstummt in der Nacht,
Doch sein Puls liegt wach, in sanfter Bedacht.

Es flüstert Lieder in Muscheln hinein,
Zeugnisse von Stürmen und der Stille fein,
Und wenn der Mond sein Silberlicht wirft,
Bleibt das Meeresrauschen, als der Tag erwirbt.

So nennt uns nicht Landratten, oder Wüstenkinder,
Denn das Meer in uns – nichts ist tiefer, nichts ist inniger,
In jedem Tropfen, der unsere Welt durchzieht,
Weiß man, es ist der Atem, den das Meer uns lieh.

Frage: Was löst das Meer in Dir aus, wenn Du es hörst, es siehst und vielleicht sogar seinen Salzgeruch in der Nase hast?